BRAZILIAN
JIU JITSU
BJJ INFO
Was ist BJJ und warum ist es so populär?
Warum ist BJJ der effektivste Kampfsport?
Wie hat sich BJJ entwickelt und welche Variationen gibt es?
Welche Techniken und BJJ Gürtel gibt es?
Brazilian Jiu Jitsu (BJJ) ist ein Kampfsport und die brasilianische Weiterentwicklung des “Kōdōkan Judo” bzw. “Jiu Jitsu”, die sich auf den Bodenkampf und Würfe spezialisiert hat. Man gewinnt einen Kampf durch Punkte oder durch Aufgabe des Gegners mittels Hebel- oder Würgetechniken.
BJJ ist eine der effektivsten Kampfsportarten überhaupt. Das System ist sehr sauber, technisch anspruchsvoll und erfordert Strategie und “Planung”. Das gesamte Brazilian Jiu Jitsu Training ist ein absolutes Full-Body-Workout. Du benötigst unbewusst alle Muskeln im Körper, welche unter permanenter Anspannung stehen.
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Im frühen 20. Jahrhundert brachte Mitsuyo Maeda (früher “Hideyo” Maeda) das Kōdōkan Judo nach Brasilien.
Judo stammt direkt aus dem Ju Jutsu bzw. Jiu Jitsu der Samurai. Nach dem Verschwinden der “Ritter Japans”, wurden die Techniken, die auf Krieg ausgelegt waren, abgewandelt und für das Judo aufgeweicht. Dabei fielen auch vollständig Schlag- und Kicktechniken oder Techniken mit Waffen weg.
Der Hauptvorteil des Brazilian Jiu Jitsu ist, im Gegensatz zum Judo, die primäre Ausrichtung des Kampfes auf Würge- und Hebeltechniken, mit deren Einsatz die Aufgabe (Submission bzw. “Tap”) des Gegners angestrebt wird. Im “weicheren” Judo wird der Kampf primär durch sauber ausgeführte Würfe und Punkte gewonnen.
Wie funktioniert Brazilian Jiu Jitsu generell? Welche Arten des BJJ gibt es und wie sind Kämpfe strukturell aufgebaut?
Das Hauptziel des Brazilian Jiu Jitsu besteht darin Gegner zu Boden zu bringen und eine Aufgabe (“Tap”) durch Würge- oder Hebeltechniken zu erzwingen. Alternativ kann ein Kampf auch durch Punkte gewonnen werden, die die technische Überlegenheit des Gewinners widerspiegeln.
Tipp: Weiter unten auf dieser Seite findest du alles über über BJJ Techniken.
Star-Trainer John Danaher hat die Struktur eines BJJ Kampfes in 4 Schritten zusammengefasst: Zunächst wird der Gegner z.B. durch einen Wurf oder einen Sweep zu Boden gebracht. Im 2. Step müssen die Beine des Gegners durch einen “Pass” überwunden werden. Danach arbeiten wir uns schrittweise in die bestmögliche Kontrollposition vor, um schlussendlich eine Aufgabe des Gegners zu erzwingen. Details im VIDEO!
“BJJ” ist der Überbegriff für ein- und dasselbe System mit Gi bzw. Kimono (Anzug) und ohne Gi. “NoGi” (aus dem Englischen “Kein Gi”) bezeichnet demnach das System ohne Gi, wobei die Regeln in verschiedenen Turnieren leicht andere sind und Techniken, die nur mit Gi möglich sind, wegfallen. Neben dem NoGi Jiu Jitsu gibt es noch eine sehr ähnliche, brasilianische Kampfsportart ohne Gi/Kimono – das Luta Livre. Bald findest du weitere Infos zum NoGi auf sojj.at
BJJ im Gi bzw. Kimono hat den Vorteil den Anzug aktiv zu nutzen. Einige Würfe, Sweeps, Passes oder Attacks benötigen den starken Griff an der Hose, dem Jacken-Kragen, den Ärmeln etc. Wir nutzen im Standkampf sämtliche Würfe aus dem Judo, wobei wir einige Würfe nutzen, die das Judo so NICHT kennt.
NoGi entspricht dem BJJ, bloß fallen ohne dem Tragen des Gis einige Techniken etwas anders aus. Oft wird von “Grappling” im Zusammenhang mit NoGi gesprochen. Grappling ist aber nur ein Überbegriff für “Close Combat Sports” bzw. Griff-Kampf-Sportarten, wie BJJ, Ringen, Judo, Sambo, Luta Livre, etc.
Luta Livre ist weit weniger verbreitet als das BJJ System. Prinzipiell ist es aber genau dieselbe Kampfsportart wie (BJJ-) NoGi, welche sich auch parallel dazu aus Brasilien herausentwickelt hat. Die Gürtelgrade sind beinahe ident mit jenen im BJJ. Bloß bei den Anfängern gibt es 2 zusätzliche Gürtel – Gelb und Orange.
Im BJJ gibt es tatsächlich unzählige Techniken. Es gibt Basistechniken, die in allen Gyms ähnlich trainiert werden. Das spannende am Brazilian Jiu Jitsu sind jedoch spezifischere Techniken, die von Gym zu Gym stark variieren. Laufend entwickeln (Top-) Athlet*innen neue Techniken die getestet und über verschiedene Medien weltweit verbreitet werden. Im BJJ stellt sich dann jeder Sportler bzw. jede Sportlerin ein eigenes “Game”, d.h. Technik-Portfolio zusammen, welches ideal auf die eigene Physis, Vorlieben, etc. abgestimmt ist. Die großen Technik-Komplexe sind folgende:
Eine Guard ist im BJJ eine Ausgangsposition für die eigentlichen Techniken (z.B. Attacks, Sweeps, etc.). Beispiele sind die Closed Guard, Open Guard, De La Riva Guard, etc. “Spieler”, die sich in der Guard des Gegners befinden, wollen oft an dessen Beine vorbei und sich in eine bessere Position begeben – das nennt man einen Pass (English von ” to pass” = “vorbeigehen”).
Im BJJ gibt es prinzipiell 2 Arten von Würgern: Luftwürger schnüren dem Gegner die Luft ab. Blutwürger schnüren dem Gegner hingegen das Blut zum Kopf ab, weswegen eine ganz kurze Ohnmacht entstehen kann. Natürlich muss ein Würger bei Aufgabe (“Tap”) sofort gestoppt werden. Im BJJ sind Würger mit der bloßen Hand aus Sicherheitsgründen verboten!
Hebel gehören zu den Hauptattacken im BJJ. Gehebelt werden primär Gelenke. Bekannte Hebel sind der Armstreckhebel (“armbar”), Handgelenkshebel (“wrist locks”), sowie Beinhebel und Fußhebel (“leg locks”, “foot locks” bzw. “heel hooks). Nicht alle Hebel sind in jeder Gürtelklasse erlaubt. Bei Aufgabe oder vor echten Schmerzen werden Hebel immer sofort gestoppt!
Obwohl sich der Großteil des Brazilian Jiu Jitsu auf den Bodenkampf konzentriert, starten einige Sparrings und alle Wettkämpfe im Stehen. Daher sind Takedowns unerlässlich. Es sind fast alle bekannte Würfe aus dem Judo oder Jiu Jitsu erlaubt. Bekannte Takedowns sind Single Leg Takedown, Double Leg Takedown, etc.
Ein Sweep ist im BJJ ähnlich wie ein Wurf, bloß am Boden. BJJ Kämpfer bzw. Kämpferinnen befinden sich zunächst in der Bodenlage und zwingen den stehenden oder knienden Gegner in eine schlechtere Position, während sie sich selbst in eine bessere Position befördern. Bekannte Sweeps sind der Tripod Sweep, Scissors Sweep, etc.
Im BJJ trainieren wir nicht nur offensive Techniken. Zu einem erfolgreichen Game gehört es auch z.B. Angriffe zu verteidigen und sich aus schlechteren Positionen in bessere Positionen zurückzukämpfen. Das Unterbinden von z.B. Angriffen nennen wir Defense. Kämpfen wir uns aus einem Guard-Pass wieder zurück in eine Guard, nennen wir das Recovery.
Im BJJ starten Anfänger mit dem weißen Gürtel. Danach folgen bei den Erwachsenen der blaue Gürtel (Blue Belt), der violette Gürtel (Purple Belt) und der braune Gürtel (Brown Belt). Bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren finden wir noch vor dem Blue Belt den gelben, orangenen und grünen Gürtel. Der 1. “Meistergrad” ist der schwarze Gürtel bzw. Black Belt. Danach gibt es den 1st-10th Degree Black Belt.
Zwischen den einzelnen Farb-Gürteln bekommen Sportler*innen als Zwischenschritte bis zu 4 weiße Streifen (“Stripes“) auf ihren Gürtel geklebt. Bei den Black Belts bedeuten die Stripes den numerischen Grad (“Degree”) des Black Belts.
WICHTIG: Gürtel und Stripes werden im BJJ fast ausschließlich verliehen und nicht durch eine Prüfung erworben! Der Coach bzw. Trainer entscheidet nach Können bzw. technischem Niveau und ggf. Wettkampferfolgen. Damit wird eine hohe Qualität bei Gürtelträgern sichergestellt.
Nur 1 Probetraining und das war’s?
Im Science of Jiu Jitsu glauben wir, dass du das Gym und die Trainings in einer ganzen Woche testen solltest, um dir ein echtes Bild zu machen. In der Try Out Woche kannst du in 7 aufeinanderfolgenden Tagen für insgesamt 10€ trainieren!
Nur 1 Probetraining und das war’s?
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